Funktionsmodellbau – Herausforderung im Detail

Funktionsmodelle beschreiben und strukturieren die Funktionalität eines Systems. Sie demonstrieren, zu welcher Leistung ein System fähig sein kann – oder eben nicht. So kam der Funktionsmodellbau ursprünglich bei der Entwicklung neuer System zum Einsatz. Ein Funktionsmodell ist die detailgetreue Nachbildung eines Originals oder eines geplanten Originals, das es ermöglicht, dessen Funktionen zu testen oder zu demonstrieren. Ein Funktionsmodell kann in Originalgröße 1:1 gebaut sein, meist jedoch wird es maßstäblich verkleinert.

Funktionsmodellbau wird in Bereichen angewandt, in denen mobile oder bewegliche Technik zum Einsatz kommt. Ein klassisches Einsatzgebiet für Funktionsmodelle ist der Automobilbau, besonders in der Entwicklungsphase, aber auch der Schiffs- und Luftfahrzeugbau: In Werften wird bei der Konstruktion neuer Schiffsrümpfe beispielsweise das Strömungsverhalten getestet, im Luftfahrzeugbau die Gleit- und Flugfähigkeit erprobt. Funktionsmodelle dienen aber auch Trainings- und Schulungszwecken. Ein Beispiel hierfür ist der Fahrsimulator oder Flugsimulator. Dabei steht nicht der originalgetreue Nachbau des Fahrzeugs im Vordergrund sondern die realitätsnahe Simulation des gesamten Ablaufes. Von der Industrie wird der Funktionsmodellbau nicht nur in der Erprobungsphase genutzt, sondern auch zu Demonstrationszwecken. Ist ein Gerät, das vorgeführt werden soll, besonders sensibel oder teuer oder gibt es gar nur ein Exemplar vom Original, dann kommt der Funktionsmodellbau zum Zuge. Das minimiert die Risiken bei einer Vorführung des Leistungsspektrums.

Funktionsmodellbau kommt nicht nur in der Wirtschaft zum Einsatz, sondern vor allem auch im privaten Hobby-Bereich. Hier liegen Fahrzeugmodelle und Luftfahrzeuge in der Favoritenrolle. Für viele private Modellbauer gilt dabei: Je komplexer das Modell, desto größer die Herausforderung. Manche Modellbauer begnügen sich nicht damit, fertige Bausätze zu kaufen, sondern konstruieren und entwickeln selbst Modelle, die den Originalen möglichst detailgetreu nachempfunden sind und eine Vielzahl steuerbarer Funktionen aufweisen.

Bei Luftfahrzeugen setzen die meisten Modellbauer auf Fertigbausätze. Soll es jedoch ein ausgefallenes Flugobjekt sein, das wegen zu geringer Stückzahlen nicht von Herstellern in Serie angeboten wird, dann bleibt den Modellbauern nur die Eigenkonstruktion. Solche Modelle sind auf Modellbautagen oft am meisten von Neugierigen belagert und ernten die größte Aufmerksamkeit. Besonders beliebte Objekte des Funktionsmodellbaus sind auch LKW sowie Baustellenfahrzeuge wie Bagger oder Kräne. Auch hier gilt: Je mehr die Modelle leisten, je umfangreicher die Funktionen, desto attraktiver sind sie. Ein kleinerer, dennoch beliebter Zweig des Modellbaus ist der Nachbau diverser Maschinen wie Sägen, Hobel, Dampfmaschinen, Flammenfresser, Stirlingmotoren und vielen mehr.

Längst hat auch die Modellbauindustrie reagiert und bietet zunehmend Modelle mit erweiterten Funktionen an. Immer mehr Hersteller versuchen, die Attraktivität ihrer Modelle zu steigern, indem sie die Vielfalt der Einsatzmöglichkeiten erhöhen. Auch hier ermöglicht der Einsatz digital gesteuerter Technik immer mehr Optionen. Sie können die Herausforderungen beim Modellbau erhöhen oder ganz einfach den Spiel-Spaß steigern.

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