Vergleich VDSL und LTE

Seit Frühjahr 2011 treten zwei unterschiedliche Wege gegeneinander an, mit denen man ultraschnell im Internet surfen kann: V-DSL (Very High Speed Digital Subscriber Line, das H ist im Laufe der Zeit unter den Tisch gefallen) als Nachfolger des klassischen DSL-Internets sowie der Mobilfunkstandard der vierten Generation, LTE (Long Term Evolution). Doch welcher der beiden Wege ist besser, um im Netz zu surfen? Ein kleiner Vergleich soll bei der Beantwortung dieser Frage helfen.

Auf der Datenautobahn: Der Speedtest

Vergleicht man den Speed der beiden Wege, dann muss sich LTE geschlagen geben. Theoretisch können zwar beide Verfahren eine Geschwindigkeit von 100 MB pro Sekunde im Up- und im Downstream erreichen, doch faktisch bewegt sich LTE heute zwischen 7,2 bis zu zehn MB pro Sekunde. V-DSL erreicht diesbezüglich bequem 25 MB pro Sekunde und mehr. Auch in den absoluten Geschwindigkeitsrekorden, die einen guten Eindruck vermitteln, wohin die Reise geht, sieht es momentan für LTE schlecht aus. Der Speedrekord beim Mobilfunkstandard liegt bei 1,2 GB pro Sekunde im Downlink. Halten tut ihn das Unternehmen Huawei. Der V-DSL-Rekord ist zehnmal schneller.

Die Verfügbarkeit der beiden Technologien

Interessanterweise hatten bis ins Jahr 2012 noch nicht viele Leute tatsächlich die Wahl zwischen V-DSL und LTE. Während die Anbieter den klassischen Internetanschluss in den 50 größten Städten zu verlegen begannen, mussten sie wegen einer Auflage der Bundesregierung ihr LTE-Netz zuerst in ländlichen Regionen aufbauen, wo es kein DSL gibt. Da die Firmen aber die gleichen sind, haben sie dies auch aus eigenem Antrieb getan, um sich nicht selbst Konkurrenz zu machen. Doch langsam verschwimmen die Grenzen.

Die größten Nachteile beider Verfahren

Preislich liegen V-DSL und LTE nicht sehr weit auseinander (auch wenn es je nach Anbieter deutliche Unterschiede gibt), doch beide haben mit einem ganz eigenen Nachteil zu kämpfen. V-DSL ist nicht mobil. Der Anschluss liegt im Haus und bleibt auch dort, weshalb man bei einem Umzug Anschlussgebühren für einen neuen Zugang entrichten muss. Die LTE Technik macht dies überflüssig. Die Technik ist kabellos. Man packt sie ein und baut sie im neuen Zuhause wieder auf (so dies vom LTE Netz erfasst wird) und kann sofort wieder im Netz surfen. Freischaltungen gehören hier der Vergangenheit an. Dafür hat LTE noch immer das Problem der Datenvolumengrenze. Die Anbieter erlauben die Benutzung des vollen Speeds nur bis zu einem bestimmten Wert, dann wird die Geschwindigkeit bis zum Folgemonat reduziert. Vermutlich wird diese Grenze jedoch über kurz oder lang fallen.

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