Dörren – was ist das und wie funktioniert es?

Es gibt heute viele Möglichkeiten, Lebensmittel haltbar zu machen, die wenigsten Techniken aber kommen ohne chemische Zusatzstoffe aus. Da immer mehr Menschen sich ernsthafte Gedanken um ihre Ernährung machen und auch der Selbstversorgergarten wieder hoch im Kurs steht, wird die alte Technik des Dörrens wieder entdeckt und neu kultiviert.

Wie funktioniert Dörren?
Das Dörren ist nichts anderes als eine schonende Methode, verschiedenen Lebensmitteln das Wasser zu entziehen. Durch diesen Vorgang werden Lebensmittel wie Obst, Gemüse und Fleisch konserviert, denn das in den Speisen enthaltene Wasser ist die Lebensgrundlage der Mikroorganismen, die die Lebensmittel sonst zersetzen würden. Die Technik, Obst, Pilze oder Kräuter zu trocknen ist viele tausend Jahre alt und über die Generationen hinweg wurden natürlich viele Erfahrungen gesammelt und verfeinert. Was früher an einem schattigen Ort auf Darren zum Trocknen hingelegt wurde, kam später auf den Kachelofen, dann in den Backofen, bis die Feuchtigkeit verdunstet war und die getrockneten Früchte als konzentrierte Energiebomben und vor allem haltbar zurück blieben. Heute gibt es dafür ein Dörrgerät. Es gibt modernste Dörrautomaten, bei denen sich die Temperatur und die Dauer des Dörrvorgangs genau regeln lassen. In manchen Regionen werden die Gartenerzeugnisse aber auch immer noch auf dem Dachboden aufgehängt oder auf Fäden aufgezogen im Haus verteilt. In Ostfriesland gelten so hergestellte „updrögt Bohnen“ bis heute als Delikatesse.

Was macht selbst hergestelltes Dörrobst so beliebt?
Natürlich hält jeder Supermarkt heute ein Sortiment an verschiedenen Trockenfrüchten bereit. Industriell hergestelltes Dörrgut aber wird meist nicht richtig durchgetrocknet, sondern behält einen zu hohen Flüssigkeitsanteil. Also werden Zusatzstoffe wie Schwefel oder Sorbinsäure verwendet, um die Früchte haltbarer zu machen und eine Oxidation zu verhindern. Diese chemischen Zusätze können bei manchen Menschen zu allergischen Reaktionen führen. Außerdem ist das Dörren für viele Gartenbesitzer eine schonende Alternative, um die Obsternte auch für den Winter haltbar zu machen und abends als gesundes Knabberzeug zu genießen.

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